Warum schwitzt man nachts? Alles zum Thema Nachtschweiß

Nachtschweiß ist ein weit verbreitetes Phänomen und dabei ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Menschen die Frage stellen, warum man nachts schwitzt. Hier beleuchten wir die Ursachen und Fakten über nächtliches Schwitzen, ob die richtige Matratze oder eine gewisse Schlafposition eine Rolle spielen und geben wertvolle Tipps, wie man das Schwitzen im Schlaf reduzieren kann, sodass Ihre Schlafqualität langfristig verbessert wird.

Nachts schwitzen: Das steckt dahinter

Warum man nachts schwitzt, kann vielfältige Ursachen haben, die von harmlosen, alltäglichen Auslösern bis hin zu gesundheitlichen Problemen reichen können. Trotzdem tritt dieses Phänomen verhältnismäßig häufig auf und betrifft einen Großteil der Menschen. Viele davon empfinden das Schwitzen im Schlaf als störend, da die Schlafqualität oftmals beeinträchtigt werden kann. Um dem nächtlichen Schwitzen vorzubeugen, sollte man zunächst verstehen, welche grundlegenden Faktoren beim Schwitzen im Schlaf eine Rolle spielen. Folgende Ursachen sorgen dafür, dass wir nachts schwitzen:

Körperliche Prozesse während des Schlafens

Wir alle wissen, dass die menschliche Haut eine zentrale Rolle bei der Regulation der Körpertemperatur spielt. Die Hauptursache, warum wir nachts schwitzen, ist die natürliche Temperaturregulierung unseres Körpers: Denn während wir schlafen, sinkt unsere Körpertemperatur, da der Körper versucht, sich zu erholen und zu regenerieren. Die Absenkung der Körpertemperatur wird mithilfe von Verdunstung von Schweiß unterstützt, was manchmal zu übermäßigem Schwitzen im Schlaf führen kann. Dies ist jedoch ein ganz normaler Prozess, der zur Aufrechterhaltung der Homöostase beiträgt.

 

Während wir schlafen, durchläuft unser Körper außerdem verschiedene Phasen, in denen die Thermoregulation je nach Phase dementsprechend unterschiedlich arbeitet. Insbesondere während intensiver Träume, die bekanntlich häufig in der REM-Phase auftreten, kann die Aktivität im Gehirn stark ansteigen, was zu einer erhöhten Körpertemperatur und somit unter anderem Schuld daran ist, warum man nachts schwitzt.. Der Anstieg der Körpertemperatur ist allerdings grundsätzlich eine natürliche Reaktion unseres Körpers als Reaktion auf die hohe Aktivität des Gehirns, die während des lebhaften Träumens stattfindet.

Hormonelle Veränderungen

Hormonelle Schwankungen können ebenfalls dazu beitragen, dass man nachts schwitzt. Insbesondere Frauen in den Wechseljahren berichten häufig über Hitzewallungen, die zu nächtlichem Schwitzen führen. Doch auch Männer bleiben in puncto Hormonschwankungen nicht unverschont: Ein niedriger Testosteronspiegel kann ebenfalls zu Hitzewallungen führen. Auch andere hormonelle Zustände wie eine Störung der Schilddrüsenfunktion oder Diabetes können dazu führen, dass man nachts schwitzt.

Medizinische Ursachen

Natürlich können auch gesundheitliche Faktoren eine Rolle spielen. So können in seltenen Fällen Erkrankungen wie Tuberkulose, endokrine Störungen wie eine Überfunktion der Schilddrüse oder Krebserkrankungen Ursachen für übermäßigen Nachtschweiß sein. Auch Medikamente wie fiebersenkende Mittel, Antidepressiva oder hormonelle Medikamente können dazu beitragen, dass man nachts schwitzt. Es ist daher immer ratsam, bei langanhaltendem oder starkem Schwitzen beim Schlafen einen Arzt aufzusuchen, um potenzielle gesundheitliche Probleme auszuschließen.

Ernährung und Lebensstil

Die Ernährung spielt nicht nur eine große Rolle für unsere Gesundheit, sondern auch dafür, wie unser Körper die Temperatur reguliert. Beispielsweise können scharfe Speisen, Alkohol und koffeinhaltige Getränke das nächtliche Schwitzen verstärken. Es wird deswegen empfohlen, auf solche Lebensmittel in den Abendstunden zu verzichten, um zu vermeiden, dass man stark im Schlaf schwitzt. Auch Rauchen kann das Risiko für Nachtschweiß erhöhen, da sich durch Nikotin der Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen.

Psychologische Faktoren

Stress und Angstzustände sorgen für innere Anspannung und sind somit häufig Auslöser für das Schwitzen im Schlaf. Denn während des Schlafes kann der Körper auf psychischen Stress reagieren, indem er die Schweißproduktion erhöht. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen vor dem Schlafen können helfen, Anspannungen zu lösen und das Schwitzen in der Nacht zu verringern.

Warum schwitzt man nachts am Kopf?

Viele Menschen berichten davon, nachts am Kopf zu schwitzen. Das kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden: Zum einen ist der Kopf eine der am besten durchbluteten Körperregionen, wodurch sich die Wärme, aufgrund der vielen Gefäße, ansammeln kann.

 

Zum anderen besitzt unser Kopf eine hohe Dichte an Schweißdrüsen, vor allem in der Stirnregion und an der Kopfhaut, wodurch wir hier das Schwitzen im Schlaf besonders schnell wahrnehmen. Diese Drüsen spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur, indem sie Schweiß absondern, der auf der Haut verdunstet und so für Kühlung sorgt. Da der Kopf jedoch oft mit Haaren bedeckt ist, kann die Verdunstung schwerer erfolgen, was dazu führt, dass wir das Schwitzen am Kopf besonders stark wahrnehmen.


Nächtliches Schwitzen im Brustbereich

Nicht selten schwitzt man nachts im Brustbereich. Grund dafür sind auch hier die vielen vorhandenen Schweißdrüsen in der Brustregion, die dementsprechend dafür sorgen, dass man nachts im Brustbereich schwitzt. Auch die Körperlage spielt hier eine Rolle - schlafen wir beispielsweise auf dem Bauch, wird die Zirkulation erschwert und es kommt nachts zu starkem Schwitzen im Brustbereich.

Wie viel schwitzt man nachts?

Im Durchschnitt schwitzt ein Mensch im Schlaf zwischen etwa 200 Milliliter bis zu 1 Liter Flüssigkeit aus, was als völlig natürlich und normal gilt. Allerdings: Wie viel man nachts tatsächlich schwitzt, kann individuell stark schwanken, abhängig von den oben genannten Faktoren.

Schwitzen im Schlaf: So wichtig ist die Schlafumgebung

Neben natürlichen, körperlichen oder medizinischen Ursachen spielt auch die Schlafumgebung eine wesentliche Rolle dabei, wie viel und warum man nachts schwitzt.

Matratzen und ihre Materialien

Die Wahl der richtigen Matratze ist nicht nur bei Rückenschmerzen entscheidend für einen erholsamen Schlaf, sondern kann nächtliches Schwitzen erheblich beeinflussen. Matratzen aus Memory-Schaum beispielsweise sind bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit, neigen jedoch dazu, Wärme zu speichern, da sie als wenig atmungsaktiv gelten. Latexmatratzen hingegen bieten aufgrund der offenen Zellstruktur eine bessere Atmungsaktivität. Die beste Wahl für Menschen, die nachts schwitzen, sind hochwertige Taschenfederkernmatratzen, die aufgrund der eingebauten Federn einen angemessenen Luftfluss ermöglichen und somit das Risiko einer Überhitzung verringern.

Spannbettlaken und Matratzenauflagen

Die richtige Qualität sowie hochwertiges Material von Spannbettlaken sind ebenfalls Faktoren, die dazu beitragen können, Schwitzen im Schlaf zu verringern. Spannbettlaken aus Baumwolle ist für Menschen, die nachts schwitzen, die beste Wahl, da Baumwolle als atmungsaktiv gilt und Feuchtigkeit gut aufnehmen kann. Synthetische Spannbettlaken hingegen sind eher ungeeignet, da sie dazu neigen, Wärme zu speichern und somit das nächtliche Schwitzen verstärken können. Auch Matratzenauflagen sollten aus  atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle oder Bambusfasern bestehen, die dafür sorgen, dass die Temperatur optimal reguliert wird.

Einfluss der Schlafposition

Auch die richtige Schlafposition kann Einfluss auf nächtliches Schwitzen haben: Menschen, die häufig auf dem Bauch schlafen, können deutlich mehr schwitzen, da der direkte Hautkontakt mit der Matratze die Luftzirkulation einschränkt und sich so die Körperwärme stauen kann. Seitenschläfer oder Rückenschläfer profitieren hingegen von einer besseren Luftzirkulation, was das nächtliche Schwitzen reduzieren kann.

Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit

Natürlich spielen die Raumtemperatur sowie die Luftfeuchtigkeit beim nächtlichen Schwitzen eine große Rolle. Ein kühles, gut belüftetes Schlafzimmer trägt dazu bei, die Körpertemperatur optimal zu regulieren. Experten raten dazu, die Raumtemperatur nachts zwischen 16 und 18 Grad zu halten.


Nächtliches Schwitzen ist also ganz natürlich und normal, kann jedoch die Schlafqualität von Betroffenen entsprechend einschränken. Die falsche Schlafumgebung, bestimmte Lebensgewohnheiten und die Schlafposition können Gründe dafür sein, warum man nachts schwitzt und entsprechend begünstigt.

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